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    # Unternehmen

    25.09.2025

    ALBIS: Zwischen Wachstum und Wandel

    Welche strategischen Themen prägen derzeit ALBIS, wie entwickelt sich das Unternehmen durch internationale Expansion – und welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für die künftige Ausrichtung? Anlässlich der K-Messe 2025 gibt CEO Horst Klink Einblick in die Ausrichtung und Perspektiven des Unternehmens.


    Die K-Messe steht kurz bevor. Worauf freuen Sie sich – und was erwarten Sie?

    Die K ist für uns vor allem ein internationaler Treffpunkt. Der direkte Austausch mit Partnern und Kunden aus aller Welt gehört für mich zu den Highlights – ebenso wie die Möglichkeit, Entwicklungen zu diskutieren, neue Projekte anzustoßen und zu sehen, wie sich unser Markt trotz aller Herausforderungen weiterentwickelt. Ich erwarte von der K 2025 vor allem frische Impulse und einen offenen Dialog über die wirtschaftliche Entwicklung unserer Branche. Die Messe bietet die ideale Plattform, um zentrale Themen wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und neue internationale Partnerschaften voranzubringen. An unserem Stand A 62 in Halle 6 präsentieren wir neue Entwicklungen und zeigen den Mehrwert der Distribution – oft mit Materialkombinationen mehrerer Partner in einem Projekt.

    Was steht auf der Messe im Fokus?

    Im Mittelpunkt stehen für uns ganz klar technische Kunststoffe – ohne natürlich unsere Standardlösungen zu vernachlässigen. Dieses Jahr zeigen wir besonders viele erfolgreiche Produktlösungen aus besonders vielen Marktsegmenten – von Mobilität über die Bereiche E&E und Sports & Leisure bis hin zu unserer Paradedisziplin: der Medizintechnik. Wir sind auf Anwendungen im Healthcare Segment spezialisiert, verfügen über immenses Fachwissen und bauen unser Portfolio gezielt aus – zuletzt zum Beispiel mit den Medical Grade Hochleistungspolymeren von Arkema. Parallel dazu legen wir einen Fokus auf unser kontinuierlich wachsendes Angebot an nachhaltigen Lösungen.

    Was sind für Sie generell die aktuellen Schwerpunktthemen?

    Unsere Schwerpunktthemen lassen sich in drei große Bereiche zusammenfassen: Internationalisierung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

    Die Internationalisierung ermöglicht uns, in wachsenden Märkten vor Ort präsent zu sein und gleichzeitig hebt diese globale Präsenz viele Kundenbeziehungen auf eine neue Ebene. Mit unserer Präsenz in neuen Märkten wie Brasilien, Israel, Nordafrika und Vietnam bauen wir unsere Partnerschaften aus und stärken damit zugleich auch unser Kerngeschäft in Europa.

    Nachhaltigkeit bedeutet für uns, unser Portfolio systematisch um ressourcenschonende und kreislauffähige Werkstoffe zu erweitern. Mittlerweile umfasst unser Portfolio 80 nachhaltige Produktlinien – rund 30 mehr als zur letzten K 2022.

    Und auf die Digitalisierung setzen wir, um unser Angebot stetig zu verbessern, nachhaltiger und noch effizienter zu werden. So kommen KI-basierte Anwendungen unter anderem bei der Datenanalyse und Prognose zum Einsatz – etwa um Materialbedarfe genauer vorherzusagen und unsere Supply-Chain-Prozesse kontinuierlich zu optimieren. Auch in der Kundenbetreuung und im Produktmanagement unterstützen intelligente Systeme dabei, individuelle Anforderungen schneller und passgenauer zu erfüllen – beispielsweise über eine digitale Unterstützung bei der Materialauswahl.

    Stichwort Internationalisierung: Können Sie Näheres zu den jüngsten Aktivitäten in Brasilien sagen?

    Wir haben gerade eine Mehrheitsbeteiligung an dem etablierten Distributeur technischer Kunststoffe Tecnomatiz mit Sitz in São Paulo erworben: ein familiengeführtes Unternehmen in zweiter Generation, das mit seinem Produktportfolio, seiner sehr guten Marktabdeckung und vor allem mit dem Anspruch an Qualität und Umfang der Beratungsleistungen bestens zu uns passt. Wir sind bereits dabei, das Angebot systematisch zu erweitern sowie das lokale Team und den Markt mit einer eigenen Präsenz gezielt weiter zu entwickeln. Der brasilianische Markt bietet großes Potenzial, nicht zuletzt aufgrund seines wachsenden industriellen Sektors und der zunehmenden Nachfrage nach Kunststofflösungen. Unser Ziel ist, aus diesem ersten Standort in Lateinamerika ein festes Standbein für unsere weitere Expansion in der Region zu machen. Auch persönlich freut mich der Schritt nach Brasilien, da ich als ehemaliger General Manager Latin America des Geschäftsbereiches Kunststoffe der Bayer AG in Brasilien tätig war und mir dieses wunderbare Land sehr ans Herz gewachsen ist.

    Wenn der strategische Schwerpunkt auf der Expansion außerhalb Europas liegt: Was bedeutet das für die europäischen Märkte?

    Unsere Expansion außerhalb Europas dienen der Diversifizierung – sie sind kein Ersatz für unser Engagement in Europa, sondern eine Ergänzung mit gezielten Effizienzgewinnen. Europa bleibt unser zentraler Markt. Unser starkes organisches Wachstum in Italien, dem größten Distributionsmarkt Europas, ist ein gutes Beispiel für diese Strategie. Durch die Ausweitung unserer Präsenz in anderen Regionen können wir unsere Position in Europa weiter stärken, indem wir unsere Netzwerke ausbauen und Synergien schaffen – das gilt sowohl im Hinblick auf den Ausbau unserer Distributionspartnerschaften als auch durch neue Projekte und innovative Entwicklungen, von denen unsere Kunden weltweit profitieren.

    ALBIS bietet eins der umfangreichsten nachhaltigen Produktportfolios im Markt. Auf EU-Ebene geht das Engagement für den Umweltschutz derzeit allerdings zurück, der Green Deal steht auf dem Prüfstand. Was bedeutet das für ALBIS?

    Wir haben in den vergangenen Jahren unser Portfolio an nachhaltigen Produkten sehr konsequent ausgebaut und an dieser strategischen Ausrichtung ändert sich für uns nichts. Derzeit spüren wir jedoch, dass die aktuelle politische Unsicherheit – insbesondere die Diskussion um den sogenannten Green Deal – bei vielen Kunden zu Zurückhaltung führt, weil Planungssicherheit fehlt. Wir erwarten, dass sich diese Unsicherheit auch in der Nachfrage niederschlagen wird. Allerdings nur auf mittlere Sicht – langfristig sind wir überzeugt, dass der Trend zu mehr Nachhaltigkeit bestehen bleibt, weil Regulatorik, ESG-Vorgaben und gesellschaftlicher Druck letztlich weiter in diese Richtung wirken.

    Welche Herausforderungen sehen Sie in den nächsten Jahren – und was würde helfen?

    Die größten Herausforderungen liegen in der volatilen Nachfrage, in geopolitischen Unsicherheiten und in den immer anspruchsvolleren regulatorischen Vorgaben, die mit weiterem Bürokratieaufbau einhergehen. Gleichzeitig müssen wir in der Branche Wege finden, wie wir die Transformation hin zu einer klimaneutralen und digitalisierten Wirtschaft aktiv gestalten können.

    Der Einsatz von KI in einem global agierenden Distributionsunternehmen ist dabei anspruchsvoll, weil er – auch kulturell – vieles verändert. Zugleich bietet KI große Chancen, vor allem wenn wir sie klug mit den umfangreichen Daten in unseren Systemen verbinden. 

    Ich würde mir wünschen, dass wir das Plastics Bashing und pauschale Verurteilungen nun wirklich mal überwinden – zugunsten von konstruktiven Lösungsansätzen und zielführenden Diskussionen. Und nach wie vor brauchen wir ein Umfeld, das langfristig verlässliche und unterstützende Rahmenbedingungen bietet – sei es bei den Energiekosten in Europa, bei Investitionen in Infrastruktur oder bei klaren gesetzlichen Vorgaben für die Kreislaufwirtschaft.

    Vielen Dank!

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